Die Geschichte Werdens ist nicht nur eng mit der Geschichte des 799 von Liudger gegründeten und 1802 aufgelösten Klosters verbunden, sondern auch mit der Tuchmacher-Industrie. Mit der Tuchfabrik von Theodor Scholten im Jahre 1757 begann in Werden die Ära der industriellen Tuchfabrikation, die erst rund 200 Jahre später mit der Schließung der Werdener Feintuchwerke AG im Jahr 1964 endete.
Was wäre also naheliegender, die Tuchfabrikation einmal hautnah und live zu erleben? Möglich ist dies in der 1961 stillgelegten Tuchfabrik Müller des LVR-Industriemuseums in Euskirchen-Kuchenheim, die die Blütezeit der Tuchindustrie in einem Schaubetrieb noch einmal lebendig werden lässt. Als „Volltuchfabrik“ vereinte sie alle Produktionsschritte von der Aufbereitung der Rohwolle über das Färben, Spinnen und Weben bis hin zum Appretieren und Versenden der fertigen Wolltuche. Während des Rundgangs durch die alte Produktionsstätte kämmen mächtige Krempelmaschinen Wolle, formen filigrane Spinnmaschinen einen feinen Garnfaden und sausen die Webschützen mit ohrenbetäubendem Lärm hin und her.
Nach dem Besuch der ehemaligen Tuchfabrik Müller ist die Weiterfahrt nach Brühl geplant. Nach einem gemeinsamen Mittagessen gibt es die Gelegenheit, entweder das Max Ernst Museum Brühl des LVR zu besuchen oder Schloss Augustusburg und die Brühler Schlossgärten zu besichtigen.
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